Aktivkohle

Aktivkohle Typ A bis ABEKHg
Aktivkohle entsteht durch Behandlung bestimmter kohlenstoffhaltiger Rohstoffe (bevorzugt Steinkohle oder Kokosnussschalen) mit Wasserdampf und Kohlendioxid bei hohen Temperaturen (ca. 800 - 900 C°). Bei diesem Aktivierungsverfahren entstehen weitverzweigte Porenstrukturen im Inneren der Aktivkohle, deren Anzahl und Ausbildung über die Qualität der Aktivkohle entscheidet.
Durch die hohe Porenanzahl, die unterschiedlich großen Poren und deren sehr starke Verzweigung besitzt Aktivkohle eine große „innere“ Oberfläche, die für die Adsorption von luft- und wassergebundenen Schadstoffen wesentlich ist. Bei hochwertiger Aktivkohle besitzt 1 g Aktivkohle eine innere Oberfläche von bis zu 1.500 qm.
Wir offerieren Aktivkohle für unterschiedliche Anwendungsbereiche:
- Aktivkohle für die Luft- und Gasreinigung (1 mm — 4 mm Extrudate)
- Aktivkohle für die Wasser- und Abwasserreinigung (8x30 mesh Granulate)
- Aktivkohle für die Flüssigkeitsbehandlung
- Aktivkohleveredelung durch Imprägnierung
- Aktivkohle für Biogasanlagen
- Aktivkohle für Raucherkabinen
- Aktivkohle für Schutzbelüftung
Aktivkohleimprägnierung
Wir imprägnieren Aktivkohle mit unterschiedlichen Imprägnierstoffen. So können wir Ihnen von der standardisierten Aktivkohle des Typs ABEK bis zu individuell für den Einsatzzweck geeignete Aktivkohle anbieten.
Aktivkohle Typenbezeichnungen ABEKHg und ihre Anwendungen
A gegen die meisten organischen Schadgase
B gegen die meisten anorganischen Schadgase
E gegen die meisten sauren Schadgase
K gegen Ammoniak und Amine
Hg gegen Quecksilberdämpfe
Adsorption und Chemisorption
Mit Aktivkohle können unterschiedliche Filtrationen erfolgen:
1. physikalische Adsorption (Typ A)
Die Anreicherung der zu adsorbierenden Schadstoffe in der Aktivkohle erfolgt durch van der Waals`sche Kräfte / Kapillarkondensation
2. Chemisorption / chemische Verbindungen (Typ B, E, K, Hg, ABEK)
Die Aktivkohle wird mit schadstoffspezifischen Chemikalien imprägniert. Die Bindung der Schadstoffe erfolgt durch chemische Reaktion, die vorzugsweise irreversibel ablaufen. Weiterhin können durch die Imprägnierung Schadstoffe auf katalytischem Weg zersetzt, oder in andere Verbindungen umgewandelt werden.



Faktoren, die das Aufnahmevermögen von Aktivkohle beeinflussen:
Temperatur
Um das Aufnahmevermögen von Aktivkohle zu optimieren, sollte ein Temperaturbereich zwischen +10°C bis +50°C eingehalten werden.
Hohe Temperaturen führen dazu, dass die adsorbierten Gase desorbieren, die Schadgase sich von der Aktivkohle wieder lösen. Die Gase im inneren der Aktivkohleporen dehnen sich aus und entweichen aus der Aktivkohle.
Niedrige Temperaturen führen dazu, dass die Aktivkohle selbständig Luft ansaugt. Die Luft innerhalb der Aktivkohle zieht sich bei diesen Temperaturen zusammen, ein Vakuum entsteht und weitere Luft wird angesogen und mit dieser Luft gelangt mehr Feuchtigkeit in die Aktivkohle und lagert sich in den Poren an. Die Aktivkohle ist mit Wasser beladen und die Adsorption von Schadgasen wird eingeschränkt.
Luftfeuchtigkeit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit bewirkt eine geringe Schadstoffaufnahme. Das in der Luft enthaltene Wasser wird in der Aktivkohle gebunden und belegt die Poren und das Aufnahmevermögen der Aktivkohle ist schneller erschöpft. Darüber hinaus verdrängt die aufgenommene Feuchtigkeit die adsorbierten Schadgase und sie gelangen in die Umgebungsluft.
Kontaktzeit
Kontaktzeit ist die Relation zwischen Luftmenge und Aktivkohlemenge. Die Kontaktzeit ist die Zeit, die die Schadgase benötigen, um den Weg in die Poren der Aktivkohle zu finden. Ein zu hoher Volumenstrom in Verbindung mit zu geringer Aktivkohlemenge führt dazu, dass Schadstoffe nicht vollständig aufgenommen werden und teilweise ungefiltert in die Umgebung freigesetzt werden.